„No matter how distant, removed, and powerless human beings feel in relation to the complexity of contemporary social and economic life, they carry the mega- and microstructures of social life in the machinery of their flesh in the pistons of their muscle, and in the steely wires of their tendons.“— Sherry B. Shapiro1
In diesem Essay setze ich mich mit der Fragestellung auseinander, wie die Unumgänglichkeit des Körpers als Grundlage menschlichen Handelns anerkannt werden kann. Dabei beziehe ich mich auf Ideen und Konzepte von bell hooks und Silvia Federici und begrenze mich thematisch auf Körper in Lehr- und Lernräumen.
Im Kontext der Aufgabenstellung, in diesem Wintersemester ein Wissensvermittlungsformat zu entwickeln, entstand im Austausch mit einer Kommilitonin die Idee, gemeinsam einen Workshop zu Körpern und Körperlichkeiten in Lehr- und Lernräumen zu konzipieren. Das Workshopformat sollte individuelle, nicht vergleichbare Erfahrungen fördern und Wissen auf eine Art und Weise vermitteln, die nicht generalisiert werden kann, genau so wie Körper auch nicht universalisiert werden können und sollten. Damit wollten wir uns von der historischen Entwicklung des westlichen geprägten Designs distanzieren, welches als professioneller und akademischer Bereich eine exklusive Disziplin ist, die sich oft als universell versteht.
1 Eigene Übersetzung: „Egal wie weit entfernt, fremd und ohnmächtig sich Menschen in Bezug auf die Komplexität des zeitgenössischen sozialen und wirtschaftlichen Lebens fühlen, sie tragen die Mega- und Mikrostrukturen des sozialen Lebens in der Maschinerie ihres Fleisches, in den Kolben ihrer Muskeln und in den stählernen Drähten ihrer Sehnen."
Langfristiges Ziel des Semesterprojektes ist die Entwicklung einer Praxis, welche die gesellschaftlichen Machtstrukturen, die durch uns verkörpert werden, in Frage stellt. Wichtig ist bei der Entwicklung dieser Praxis das Anerkennen und die Forderung nach Diversität in Bereichen wie Geschlecht, sexueller Orientierung, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Klasse, sozialem Hintergrund und körperlichen oder intellektuellen Fähigkeiten. Denn nur in heterogenen Lehr- und Lernräumen können diese umgestaltet werden. Dieser Prozess kann und wird wahrscheinlich nicht linear sein, denn das Umfeld, in welchem sich der eigene und andere Körper befinden, setzt sich jeden Tag neu zusammen. So braucht es einen „will to struggle“2, eine Bereitschaft, sich kontinuierlich gegen bestehende Strukturen zu wehren, Unwohlfühlmomente auszuhalten und zu akzeptieren.
Ich schreibe in der ersten Person, aus der Position einer weißen, able-bodied3, in Deutschland aufgewachsenen Frau. Weiß schreibe ich bewusst kursiv, um zu verdeutlichen, dass es sich um einen politischen Begriff und keine Referenz der Hautfarbe handelt. Es geht um eine mit sozialen, politischen und kulturellen Privilegien verbundene Position.
Die Diskussion über Körperlichkeiten in Lehr- und Lernräumen ist im Bezugsrahmen des Transformation Design Studiums in einen wissenschaftlichen Kontext eingebettet und muss in diesem erst noch lebendig werden. Generell ist die Annahme, die Wissenschaft sei objektiv und neutral, zu kurz gedacht. Sie blendet die Verbindung zwischen der Forschung, den Gesetzen und Hypothesen und den Menschen, die sie aufgestellt oder betrieben haben, meist aus. In der Designwissenschaft habe ich in meinem Studium eine andere Haltung erfahren dürfen, welche diese Vorannahme in Frage stellt und anerkennt, dass Diskurse nicht von den Menschen losgelöst werden können, die sie führen.
Subjektivität wird im Duden als voreingenommen, befangen und unsachlich definiert (Dudenredaktion, o.D.). Als Ausdruck für etwas, das von persönlichen Gefühlen bestimmt ist und in Diskussionen meist als unseriös dargestellt wird. Objektivität wird indes mit Gerechtigkeit und Neutralität gleichgesetzt.
2 wortwörtlich übersetzt „Kampfeswillen“. Ich bleibe hier beim Englischen, da ich nicht ganz mit der deutschen Übersetzung resoniere.
3 der Begriff able-bodied (wortwörtliche Übersetzung so viel wie körperlich fähig) beschreibt Menschen, die äußerlich als unversehrt, nicht-behindert wahrgenommen werden.
Die Wissenschaft ist historisch gesehen ein von mehrheitlich weißen Männern geprägtes System, in das kapitalistische und wachstumsorientierte Strukturen vorgedrungen sind, und welches auch heute noch rassistische oder klassistische4 Strukturen aufrecht erhält. Ein Beispiel ist die Annahme in der Medizin, dass schwarze Menschen eine höhere Schmerztoleranz hätten. Diese Annahme wurde durch rassistische (von weißen Menschen durchgeführte) Studien gestützt und ist auch heute leider noch weit verbreitet.
Ich sehe es daher als feministische Praxis an, sich der Forderung nach Objektivität zu widersetzen und sie nicht einzufordern. Gleichzeitig ist es mir wichtig, zu betonen, dass die Gegenüberstellung von Subjektivität und Objektivität unscharfe Trennlinien hat. Im wissenschaftlichen Kontext des Transformation Designs halte ich es allerdings für sinnvoll, diese beiden Begriffe zu verwenden, um sie neu zu konzeptualisieren.
„By recognizing subjectivity […], we disrupt that objectification that is so necessary in a culture of domination.“ – bell hooks (1994: 139)5
Die bisherige Ausblendung des Körpers in Lehr- und Lernräumen fördert laut bell hooks den Gedanken, wir würden als Lehrinhalte neutrale, objektive Fakten hören, die nichts mit der lehrenden Person zu tun haben. Je mehr ich mich mit den Zusammenhängen gesellschaftlicher Strukturen und der Ungleichverteilung von Bildung und Wissen auseinandersetze – was gegenüber der Betroffenheit ein Privileg ist – desto mehr verspüre ich eine innere Unruhe, wenn Äußerungen als neutrale, unveränderliche Tatsachen dargestellt werden. Körper und Körperlichkeiten im Bildungskontext mehr zu thematisieren hat mir geholfen, mich dieser Unruhe zu stellen.Prozesse in Zusammenhang mit den Menschen zu bringen, die sie durchlaufen, bedeutet also auch, bestehende Machtstrukturen in Frage zu stellen. So beschreibt bell hooks in einem Interview mit Ron Scapp, einem weißen,
männlichen Philosophen, dass die Auslöschung des Körpers mit der Auslöschung von Klassenunterschieden zusammenhängt (hooks, 1994: 140). Diese These sollte aber nicht so verstanden werden, dass mit der Auslöschung des Körpers auch Klassenunterschiede ausgelöscht wären, sondern eher so, dass durch die fehlende Thematisierung von Körpern so getan wird, als gäbe es keine Klassenunterschiede. Verglichen werden kann dies mit der Aussage „Ich sehe keine Hautfarbe“, die von Menschen, die sie äußern, wahrscheinlich mehrheitlich so gemeint ist, als dass sie alle Menschen gleich behandeln wollen. Dahinter steckt aber das Privileg, aufgrund der eigenen Hautfarbe noch nie diskriminiert worden zu sein.
BIPoC (BIPoC steht für Black, Indigenous, People of Color) Menschen könnten nicht so tun, als würden sie keine Hautfarben sehen, wenn sie aufgrund dieser strukturell benachteiligt werden. So leugnet diese Aussage rassistische Diskriminierungserfahrungen, die Menschen in ihrem Leben gemacht haben.
Was bell hooks außerdem in dem Interview betont, ist, dass durch diese Auslöschung des Körpers auch die Rolle der Universität als Ort der Reproduktion einer privilegierten Klasse von Werten von Elitismus ausgelöscht wird. Die westliche Zivilisation und die Gestaltung der Norm sollten nach hooks angezweifelt und rigoros hinterfragt werden (vgl. hooks, 1994: 140).
Hier spielt wieder die eurozentrisch geprägte Bewertung, was als „seriös“ und was als „unseriös“ angesehen wird, eine Rolle.
Die „Elite“, die gerade in Universitäten lehrt und lernt, würde durch eine Transformation des bestehenden Bildungssystems am ehesten einbüßen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Menschen, die vom bestehenden Bildungssystem profitieren, sich kritisch selbst und gegenseitig hinterfragen. Einen neuen Umgang mit Körpern und Körperlichkeiten zu finden kann helfen, sich der Komplexität bestehender Strukturen anzunähern.
Wenn sich akademische Seriosität dadurch äußert, dass Studierende „fast tot, still, schlafend, nicht wach“ (hooks 1994: 145) erscheinen, dann sollten wir ungehorsam, lebendig, laut und wach sein und uns selbst nicht zu ernst nehmen. So können institutionelle und diskursive Grenzbereiche neu gestaltet und ausgetestet werden. Sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, hat für mich unter anderem auch etwas mit Demut zu tun. Denn ich sollte mir bewusst sein, dass ich vom bestehenden Bildungssystem in meiner Position viel profitieren konnte und kann. Damit geht eine Verantwortung einher, strukturelle Benachteiligungsmuster als solche zu erkennen und zu durchbrechen.
4 Klassismus bezeichnet eine Diskriminierungsform aufgrund der sozialen Herkunft oder Position und richtet sich meist gegen Angehörige einer „niedrigeren“ sozialen Klasse.
5 Eigene Übersetzung: „Indem wir Subjektivität anerkennen [...], durchbrechen wir die Objektivierung, welche in einer Kultur der Dominanz so notwendig ist.“
„Wir müssen die Welt der gegensätzlichen Politiken und Machtverhältnisse, denen unser Körper unterliegt, erkennen und die Kämpfe gegen die ,Norm’ überdenken, um Strategien für einen Wandel zu entwickeln“ – Silvia Federici (2020: 18)
Silvia Federici beschreibt in ihrem Buch „Caliban und die Hexe“, wie im Verlauf des sich entwickelnden Kapitalismus nicht nur kollektives Land, sondern auch der Körper „eingehegt“ wurde . Dieser Prozess war jedoch unterschiedlich für Männer und Frauen, für Menschen, die versklavt oder kolonisiert wurden, oder für Hausfrauen, die unbezahlte Arbeit leisteten und deren Körper gleichzeitig als Gebärmaschinen dienen sollte. Die Entfremdung vom eigenen Körper hat sich naturiert und wird täglich durch die Strukturen unseres bestehenden Systems aufrecht erhalten.
Die Grundlagen für diese Entfremdung finden sich unter anderem in den Schriften des französischen Philosophen Descartes, welcher von 1596 bis 1650 lebte. Er verbreitete die Ansicht, der menschliche Körper sei mechanistisch und würde wie eine Maschine funktionieren, die angetrieben wird. Das bis zu diesem Zeitpunkt geltende Körperbild wurde dekonstruiert und der Körper auf ein Werkzeug reduziert, dessen Tod nicht bedauerlicher war als das Zerbrechen eines solchen. In einem wachstumsorientierten, kapitalistischen System, dessen wichtigste Ressource die Arbeitskraft, also der Körper, ist, wurde es so möglich, die menschen- und vor allem körperfeindlichen Arbeitsbedingungen zu rechtfertigen.
So war die Grundlage dafür geschaffen, dass in Lehr- und Lernräumen auch heutzutage noch Geist und Körper so behandelt werden, als hätten sie keine Verbindung zueinander, als wäre der Körper ausführende Kraft für die Befehle, die der Geist erteilt. Doch diese Gegenüberstellung ist problematisch, denn sie verunmöglicht Zwischenräume.
Ein Großteil der universitären Lern- und Lehrräume geht in ihrer Gestaltung von einem starren Körperbild aus, einer Person, die es schafft, eine wirklich lange Zeit still zu sitzen und konzentriert zuzuhören. In Seminarräumen und Vorlesungssälen ist keine Lehre vorgesehen, die im Stehen oder Gehen stattfindet, die es zulässt, dass eine größere Gruppe von Studierenden oder Lehrenden vor der Tafel steht – manchmal lassen sich nicht einmal die Fenster von Hand öffnen.
Es liegt grundsätzlich an jeder Lehrperson selbst, wie und wo sie oder er den Unterricht gestaltet. Wiederum bieten die Vorgaben, Lehr-, Pausenpläne und allgemein die Vorstellungen davon, was seriöse Lehre zu sein hat, wenig Spielraum, um diversen Bedürfnissen Raum zu geben. Das soll nicht heißen, dass es so etwas wie Regeln oder Struktur nicht braucht. Ich erinnere mich jedoch an mehrere Situationen, in denen mir mein körperliches Grundbedürfnis, zur Toilette zu gehen, während der Unterrichtszeit verweigert wurde. Es ist sicher nachvollziehbar, dass meine Konzentrationsfähigkeit direkt dadurch beeinflusst war.
Des Weiteren spiegelt sich Normierung folgendermaßen in unserem Bildungssystem wieder, als dass jeder Mensch, der eine konventionelle Bildungsinstitution besucht, nach Abschluss ein benotetes Zeugnis in der Hand hält. Eine Bescheinigung darüber, wie gut oder schlecht die Leistung in welchem Fach war, die sich sehr gut mit den Noten anderer vergleichen lässt. Was diese Zeugnisse allerdings nicht zeigen, sind die unterschiedlichen Voraussetzungen, die Jede*r mitbringt, die unterschiedlichen Fähigkeiten, die sich nicht durch eine Ziffer zwischen Eins und Sechs ausdrücken lassen. Ich persönlich fühle mich durch die Note, die in meinem Abiturzeugnis steht, nicht repräsentiert, obwohl sie für meine weitere Bildung so wichtig war.
Zudem zeigen Lehrpläne oder Studienangebote auf, was als wissenswert gilt und was nicht. Handwerkliches Wissen findet in der deutschen Gesellschaft zunehmend weniger Anerkennung. Dies äußert sich unter anderem durch den Fachkräftemangel und stellt die Entfremdung von unseren Körpern exemplarisch dar. Die Unumgänglichkeit des Körpers als Grundlage menschlichen Handelns anzuerkennen bedeutet in diesem Fall, die Definition von wissenswertem Wissen zu diversifizieren, zu signalisieren und zu fördern, dass es für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Bildungswege gibt. Stünde weniger eine Vergleichbarkeit und Leistungsdruck im Vordergrund, sondern mehr das Ausprobieren, Vermitteln, Erlernen oder Verlernen, würden in Lehr- und Lernräumen sicherlich mehr Resonanzerfahrungen gemacht werden können, die der Entfremdung vom eigenen Körper entgegenwirken. Resonanzerfahrungen wurden vom Soziologen und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa (Resonanz) als Erfahrungen beschrieben, bei denen sich Menschen anerkannt und selbstwirksam fühlen. Es kann im Kontakt mit Anderen bedeuten, sich akzeptiert zu fühlen und Antworten zu bekommen.
„It’s very important to emphasize habit. It’s so difficult to change existing structures because the habit of repression is the norm. Education as the practice of freedom is not just about liberatory knowledge, it’s about a liberatory practice […].“ – bell hooks (1994: 147)6
Doch auch außerhalb von Lehr- und Lernräumen bedarf es eines Umgangs miteinander, durch den Vorurteile in Frage gestellt und verändert werden können. Auch wenn ich mich in diesem Essay auf Lehr- und Lernräume in Bildungsinstitutionen beschränkt habe, kann es hilfreich sein, Lehr- oder Lernerfahrungen nicht nur darauf zu begrenzen. Auch Erfahrungen, die am Küchentisch oder auf dem Weg zum Sport gemacht werden, bilden die eigene Persönlichkeit und vermitteln implizit Wissen. Weil das Bildungssystem so viele Strukturen aufrecht erhält, die es bisher nur einigen wenigen ermöglicht, gute Lernerfahrungen zu machen, hilft es, eine Vielzahl an Räumen oder Situationen als Lernräume anzusehen. Wie bell hooks im Zitat beschreibt, sollte die Gewohnheit besonders betont werden, um nicht nur befreiendes Wissen, sondern auch eine befreiende Praxis zu entwickeln. In solchen Transformationsprozessen spielt die Ressource Zeit eine sehr große Rolle, denn um Verbindungen zu schaffen und Gewohnheiten zu ändern bedarf es Durchhaltevermögen, Wohlwollen und Mut.
6 Eigene Übersetzung: „Es ist sehr wichtig, die Gewohnheit zu betonen. Es ist so schwierig, bestehende Strukturen zu ändern, weil die Gewohnheit der Unterdrückung die Norm ist. Bei Bildung als Praxis der Freiheit geht es nicht nur um befreiendes Wissen, sondern um eine befreiende Praxis […].“
Solche Veränderungen geschehen nicht von heute auf morgen und haben oft keinen klaren Anfang und kein klares Ende. Dabei die Einstellung zu haben, nach dem Verlassen der Uni oder wenn mensch den Laptop zuklappt, nicht aufhören wollen zu lernen, schafft Gestaltungsräume und nimmt den Druck heraus.
Außerdem lässt sich die Thematik der Körper und Körperlichkeiten kaum ausschließlich auf Lehr- und Lernräume begrenzen, denn unser Körper als Grundlage unseres Handelns beeinflusst auch unsere privaten Beziehungen.
Nichtsdestotrotz sehe ich die Entwicklung einer Praxis, welche die Unumgänglichkeit des Körpers als Grundlage menschlichen Handelns anerkennt, als einen Bildungsauftrag an.
“The classroom remains the most radical space of possibility in the academy” – bell hooks
Anhand dieses Textes wollte ich den bestehenden gesellschaftlichen Machtstrukturen, die durch uns verkörpert werden, auf den Grund gehen. Doch Worte alleine haben nicht die Macht, etwas zu ändern. Eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema Körper und Körperlichkeiten lässt sich kaum davon loslösen, auch praktisch fortgeführt zu werden.
Dieser Text ist weder ein Startpunkt noch ein Wendepunkt, vielmehr ist er ein Beitrag zu einem Prozess, der in vollem Gange ist.
Der Essay „Körperschaft“ ist im Kontext des Seminars Designtheorie geschrieben worden und bezieht sich auf Inhalte des Semesterprojekts „A New Curriculum“. „A New Curriculum“ war ein Semesterprojekt über mentale Transformationsprozesse, machtkritisches Handeln in Bildungskontexten und die Vorherrschaft androzentrischer und eurozentrischen Perspektiven.
LITERATUR
Dudenredaktion: Subjektivität.
In: Duden online. Abgerufen am 27. Februar 2022, von https://www.duden.de/rechtschreibung/Subjektivitaet
Federici, Silvia: Jenseits unserer Haut: Körper als umkämpfter Ort im Kapitalismus.
Münster: Unrast Verlag, 2020
Federici, Silvia: Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation.
Wien: Mandelbaum Kritik & Utopie, 2012
hooks, bell: Teaching to Transgress.
New York: Routlege, 1994
Rosa, Hartmut: Resonanz.
Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2016
von Tabea Merly.
„No matter how distant, removed, and powerless human beings feel in relation to the complexity of contemporary social and economic life, they carry the mega- and microstructures of social life in the machinery of their flesh in the pistons of their muscle, and in the steely wires of their tendons.“— Sherry B. Shapiro1
In diesem Essay setze ich mich mit der Fragestellung auseinander, wie die Unumgänglichkeit des Körpers als Grundlage menschlichen Handelns anerkannt werden kann. Dabei beziehe ich mich auf Ideen und Konzepte von bell hooks und Silvia Federici und begrenze mich thematisch auf Körper in Lehr- und Lernräumen.
Im Kontext der Aufgabenstellung, in diesem Wintersemester ein Wissensvermittlungsformat zu entwickeln, entstand im Austausch mit einer Kommilitonin die Idee, gemeinsam einen Workshop zu Körpern und Körperlichkeiten in Lehr- und Lernräumen zu konzipieren. Das Workshopformat sollte individuelle, nicht vergleichbare Erfahrungen fördern und Wissen auf eine Art und Weise vermitteln, die nicht generalisiert werden kann, genau so wie Körper auch nicht universalisiert werden können und sollten. Damit wollten wir uns von der historischen Entwicklung des westlichen geprägten Designs distanzieren, welches als professioneller und akademischer Bereich eine exklusive Disziplin ist, die sich oft als universell versteht.
1 Eigene Übersetzung: „Egal wie weit entfernt, fremd und ohnmächtig sich Menschen in Bezug auf die Komplexität des zeitgenössischen sozialen und wirtschaftlichen Lebens fühlen, sie tragen die Mega- und Mikrostrukturen des sozialen Lebens in der Maschinerie ihres Fleisches, in den Kolben ihrer Muskeln und in den stählernen Drähten ihrer Sehnen."
Langfristiges Ziel des Semesterprojektes ist die Entwicklung einer Praxis, welche die gesellschaftlichen Machtstrukturen, die durch uns verkörpert werden, in Frage stellt. Wichtig ist bei der Entwicklung dieser Praxis das Anerkennen und die Forderung nach Diversität in Bereichen wie Geschlecht, sexueller Orientierung, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Klasse, sozialem Hintergrund und körperlichen oder intellektuellen Fähigkeiten. Denn nur in heterogenen Lehr- und Lernräumen können diese umgestaltet werden. Dieser Prozess kann und wird wahrscheinlich nicht linear sein, denn das Umfeld, in welchem sich der eigene und andere Körper befinden, setzt sich jeden Tag neu zusammen. So braucht es einen „will to struggle“2, eine Bereitschaft, sich kontinuierlich gegen bestehende Strukturen zu wehren, Unwohlfühlmomente auszuhalten und zu akzeptieren.
Ich schreibe in der ersten Person, aus der Position einer weißen, able-bodied3, in Deutschland aufgewachsenen Frau. Weiß schreibe ich bewusst kursiv, um zu verdeutlichen, dass es sich um einen politischen Begriff und keine Referenz der Hautfarbe handelt. Es geht um eine mit sozialen, politischen und kulturellen Privilegien verbundene Position.
Die Diskussion über Körperlichkeiten in Lehr- und Lernräumen ist im Bezugsrahmen des Transformation Design Studiums in einen wissenschaftlichen Kontext eingebettet und muss in diesem erst noch lebendig werden. Generell ist die Annahme, die Wissenschaft sei objektiv und neutral, zu kurz gedacht. Sie blendet die Verbindung zwischen der Forschung, den Gesetzen und Hypothesen und den Menschen, die sie aufgestellt oder betrieben haben, meist aus. In der Designwissenschaft habe ich in meinem Studium eine andere Haltung erfahren dürfen, welche diese Vorannahme in Frage stellt und anerkennt, dass Diskurse nicht von den Menschen losgelöst werden können, die sie führen.
Subjektivität wird im Duden als voreingenommen, befangen und unsachlich definiert (Dudenredaktion, o.D.). Als Ausdruck für etwas, das von persönlichen Gefühlen bestimmt ist und in Diskussionen meist als unseriös dargestellt wird. Objektivität wird indes mit Gerechtigkeit und Neutralität gleichgesetzt.
2 wortwörtlich übersetzt „Kampfeswillen“. Ich bleibe hier beim Englischen, da ich nicht ganz mit der deutschen Übersetzung resoniere.
3 der Begriff able-bodied (wortwörtliche Übersetzung so viel wie körperlich fähig) beschreibt Menschen, die äußerlich als unversehrt, nicht-behindert wahrgenommen werden.
Die Wissenschaft ist historisch gesehen ein von mehrheitlich weißen Männern geprägtes System, in das kapitalistische und wachstumsorientierte Strukturen vorgedrungen sind, und welches auch heute noch rassistische oder klassistische4 Strukturen aufrecht erhält. Ein Beispiel ist die Annahme in der Medizin, dass schwarze Menschen eine höhere Schmerztoleranz hätten. Diese Annahme wurde durch rassistische (von weißen Menschen durchgeführte) Studien gestützt und ist auch heute leider noch weit verbreitet.
Ich sehe es daher als feministische Praxis an, sich der Forderung nach Objektivität zu widersetzen und sie nicht einzufordern. Gleichzeitig ist es mir wichtig, zu betonen, dass die Gegenüberstellung von Subjektivität und Objektivität unscharfe Trennlinien hat. Im wissenschaftlichen Kontext des Transformation Designs halte ich es allerdings für sinnvoll, diese beiden Begriffe zu verwenden, um sie neu zu konzeptualisieren.
„By recognizing subjectivity […], we disrupt that objectification that is so necessary in a culture of domination.“ – bell hooks (1994: 139) 5
Die bisherige Ausblendung des Körpers in Lehr- und Lernräumen fördert laut bell hooks den Gedanken, wir würden als Lehrinhalte neutrale, objektive Fakten hören, die nichts mit der lehrenden Person zu tun haben. Je mehr ich mich mit den Zusammenhängen gesellschaftlicher Strukturen und der Ungleichverteilung von Bildung und Wissen auseinandersetze – was gegenüber der Betroffenheit ein Privileg ist – desto mehr verspüre ich eine innere Unruhe, wenn Äußerungen als neutrale, unveränderliche Tatsachen dargestellt werden. Körper und Körperlichkeiten im Bildungskontext mehr zu thematisieren hat mir geholfen, mich dieser Unruhe zu stellen.Prozesse in Zusammenhang mit den Menschen zu bringen, die sie durchlaufen, bedeutet also auch, bestehende Machtstrukturen in Frage zu stellen. So beschreibt bell hooks in einem Interview mit Ron Scapp, einem weißen,
männlichen Philosophen, dass die Auslöschung des Körpers mit der Auslöschung von Klassenunterschieden zusammenhängt (hooks, 1994: 140). Diese These sollte aber nicht so verstanden werden, dass mit der Auslöschung des Körpers auch Klassenunterschiede ausgelöscht wären, sondern eher so, dass durch die fehlende Thematisierung von Körpern so getan wird, als gäbe es keine Klassenunterschiede. Verglichen werden kann dies mit der Aussage „Ich sehe keine Hautfarbe“, die von Menschen, die sie äußern, wahrscheinlich mehrheitlich so gemeint ist, als dass sie alle Menschen gleich behandeln wollen. Dahinter steckt aber das Privileg, aufgrund der eigenen Hautfarbe noch nie diskriminiert worden zu sein.
BIPoC (BIPoC steht für Black, Indigenous, People of Color) Menschen könnten nicht so tun, als würden sie keine Hautfarben sehen, wenn sie aufgrund dieser strukturell benachteiligt werden. So leugnet diese Aussage rassistische Diskriminierungserfahrungen, die Menschen in ihrem Leben gemacht haben.
Was bell hooks außerdem in dem Interview betont, ist, dass durch diese Auslöschung des Körpers auch die Rolle der Universität als Ort der Reproduktion einer privilegierten Klasse von Werten von Elitismus ausgelöscht wird. Die westliche Zivilisation und die Gestaltung der Norm sollten nach hooks angezweifelt und rigoros hinterfragt werden (vgl. hooks, 1994: 140).
Hier spielt wieder die eurozentrisch geprägte Bewertung, was als „seriös“ und was als „unseriös“ angesehen wird, eine Rolle.
Die „Elite“, die gerade in Universitäten lehrt und lernt, würde durch eine Transformation des bestehenden Bildungssystems am ehesten einbüßen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Menschen, die vom bestehenden Bildungssystem profitieren, sich kritisch selbst und gegenseitig hinterfragen. Einen neuen Umgang mit Körpern und Körperlichkeiten zu finden kann helfen, sich der Komplexität bestehender Strukturen anzunähern.
Wenn sich akademische Seriosität dadurch äußert, dass Studierende „fast tot, still, schlafend, nicht wach“ (hooks 1994: 145) erscheinen, dann sollten wir ungehorsam, lebendig, laut und wach sein und uns selbst nicht zu ernst nehmen. So können institutionelle und diskursive Grenzbereiche neu gestaltet und ausgetestet werden. Sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, hat für mich unter anderem auch etwas mit Demut zu tun. Denn ich sollte mir bewusst sein, dass ich vom bestehenden Bildungssystem in meiner Position viel profitieren konnte und kann. Damit geht eine Verantwortung einher, strukturelle Benachteiligungsmuster als solche zu erkennen und zu durchbrechen.
4 Klassismus bezeichnet eine Diskriminierungsform aufgrund der sozialen Herkunft oder Position und richtet sich meist gegen Angehörige einer „niedrigeren“ sozialen Klasse.
5 Eigene Übersetzung: „Indem wir Subjektivität anerkennen [...], durchbrechen wir die Objektivierung, welche in einer Kultur der Dominanz so notwendig ist.“
Silvia Federici beschreibt in ihrem Buch „Caliban und die Hexe“, wie im Verlauf des sich entwickelnden Kapitalismus nicht nur kollektives Land, sondern auch der Körper „eingehegt“ wurde . Dieser Prozess war jedoch unterschiedlich für Männer und Frauen, für Menschen, die versklavt oder kolonisiert wurden, oder für Hausfrauen, die unbezahlte Arbeit leisteten und deren Körper gleichzeitig als Gebärmaschinen dienen sollte. Die Entfremdung vom eigenen Körper hat sich naturiert und wird täglich durch die Strukturen unseres bestehenden Systems aufrecht erhalten.
Die Grundlagen für diese Entfremdung finden sich unter anderem in den Schriften des französischen Philosophen Descartes, welcher von 1596 bis 1650 lebte. Er verbreitete die Ansicht, der menschliche Körper sei mechanistisch und würde wie eine Maschine funktionieren, die angetrieben wird. Das bis zu diesem Zeitpunkt geltende Körperbild wurde dekonstruiert und der Körper auf ein Werkzeug reduziert, dessen Tod nicht bedauerlicher war als das Zerbrechen eines solchen. In einem wachstumsorientierten, kapitalistischen System, dessen wichtigste Ressource die Arbeitskraft, also der Körper, ist, wurde es so möglich, die menschen- und vor allem körperfeindlichen Arbeitsbedingungen zu rechtfertigen.
So war die Grundlage dafür geschaffen, dass in Lehr- und Lernräumen auch heutzutage noch Geist und Körper so behandelt werden, als hätten sie keine Verbindung zueinander, als wäre der Körper ausführende Kraft für die Befehle, die der Geist erteilt. Doch diese Gegenüberstellung ist problematisch, denn sie verunmöglicht Zwischenräume.
Ein Großteil der universitären Lern- und Lehrräume geht in ihrer Gestaltung von einem starren Körperbild aus, einer Person, die es schafft, eine wirklich lange Zeit still zu sitzen und konzentriert zuzuhören. In Seminarräumen und Vorlesungssälen ist keine Lehre vorgesehen, die im Stehen oder Gehen stattfindet, die es zulässt, dass eine größere Gruppe von Studierenden oder Lehrenden vor der Tafel steht – manchmal lassen sich nicht einmal die Fenster von Hand öffnen.
Es liegt grundsätzlich an jeder Lehrperson selbst, wie und wo sie oder er den Unterricht gestaltet. Wiederum bieten die Vorgaben, Lehr-, Pausenpläne und allgemein die Vorstellungen davon, was seriöse Lehre zu sein hat, wenig Spielraum, um diversen Bedürfnissen Raum zu geben. Das soll nicht heißen, dass es so etwas wie Regeln oder Struktur nicht braucht. Ich erinnere mich jedoch an mehrere Situationen, in denen mir mein körperliches Grundbedürfnis, zur Toilette zu gehen, während der Unterrichtszeit verweigert wurde. Es ist sicher nachvollziehbar, dass meine Konzentrationsfähigkeit direkt dadurch beeinflusst war.
Des Weiteren spiegelt sich Normierung folgendermaßen in unserem Bildungssystem wieder, als dass jeder Mensch, der eine konventionelle Bildungsinstitution besucht, nach Abschluss ein benotetes Zeugnis in der Hand hält. Eine Bescheinigung darüber, wie gut oder schlecht die Leistung in welchem Fach war, die sich sehr gut mit den Noten anderer vergleichen lässt. Was diese Zeugnisse allerdings nicht zeigen, sind die unterschiedlichen Voraussetzungen, die Jede*r mitbringt, die unterschiedlichen Fähigkeiten, die sich nicht durch eine Ziffer zwischen Eins und Sechs ausdrücken lassen. Ich persönlich fühle mich durch die Note, die in meinem Abiturzeugnis steht, nicht repräsentiert, obwohl sie für meine weitere Bildung so wichtig war.
Zudem zeigen Lehrpläne oder Studienangebote auf, was als wissenswert gilt und was nicht. Handwerkliches Wissen findet in der deutschen Gesellschaft zunehmend weniger Anerkennung. Dies äußert sich unter anderem durch den Fachkräftemangel und stellt die Entfremdung von unseren Körpern exemplarisch dar. Die Unumgänglichkeit des Körpers als Grundlage menschlichen Handelns anzuerkennen bedeutet in diesem Fall, die Definition von wissenswertem Wissen zu diversifizieren, zu signalisieren und zu fördern, dass es für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Bildungswege gibt. Stünde weniger eine Vergleichbarkeit und Leistungsdruck im Vordergrund, sondern mehr das Ausprobieren, Vermitteln, Erlernen oder Verlernen, würden in Lehr- und Lernräumen sicherlich mehr Resonanzerfahrungen gemacht werden können, die der Entfremdung vom eigenen Körper entgegenwirken. Resonanzerfahrungen wurden vom Soziologen und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa (Resonanz) als Erfahrungen beschrieben, bei denen sich Menschen anerkannt und selbstwirksam fühlen. Es kann im Kontakt mit Anderen bedeuten, sich akzeptiert zu fühlen und Antworten zu bekommen.
„It’s very important to emphasize habit. It’s so difficult to change existing structures because the habit of repression is the norm. Education as the practice of freedom is not just about liberatory knowledge, it’s about a liberatory practice […].“ – bell hooks (1994: 147) 6
Doch auch außerhalb von Lehr- und Lernräumen bedarf es eines Umgangs miteinander, durch den Vorurteile in Frage gestellt und verändert werden können. Auch wenn ich mich in diesem Essay auf Lehr- und Lernräume in Bildungsinstitutionen beschränkt habe, kann es hilfreich sein, Lehr- oder Lernerfahrungen nicht nur darauf zu begrenzen. Auch Erfahrungen, die am Küchentisch oder auf dem Weg zum Sport gemacht werden, bilden die eigene Persönlichkeit und vermitteln implizit Wissen. Weil das Bildungssystem so viele Strukturen aufrecht erhält, die es bisher nur einigen wenigen ermöglicht, gute Lernerfahrungen zu machen, hilft es, eine Vielzahl an Räumen oder Situationen als Lernräume anzusehen. Wie bell hooks im Zitat beschreibt, sollte die Gewohnheit besonders betont werden, um nicht nur befreiendes Wissen, sondern auch eine befreiende Praxis zu entwickeln. In solchen Transformationsprozessen spielt die Ressource Zeit eine sehr große Rolle, denn um Verbindungen zu schaffen und Gewohnheiten zu ändern bedarf es Durchhaltevermögen, Wohlwollen und Mut.
6 Eigene Übersetzung: „Es ist sehr wichtig, die Gewohnheit zu betonen. Es ist so schwierig, bestehende Strukturen zu ändern, weil die Gewohnheit der Unterdrückung die Norm ist. Bei Bildung als Praxis der Freiheit geht es nicht nur um befreiendes Wissen, sondern um eine befreiende Praxis […].“
Solche Veränderungen geschehen nicht von heute auf morgen und haben oft keinen klaren Anfang und kein klares Ende. Dabei die Einstellung zu haben, nach dem Verlassen der Uni oder wenn mensch den Laptop zuklappt, nicht aufhören wollen zu lernen, schafft Gestaltungsräume und nimmt den Druck heraus.
Außerdem lässt sich die Thematik der Körper und Körperlichkeiten kaum ausschließlich auf Lehr- und Lernräume begrenzen, denn unser Körper als Grundlage unseres Handelns beeinflusst auch unsere privaten Beziehungen.
Nichtsdestotrotz sehe ich die Entwicklung einer Praxis, welche die Unumgänglichkeit des Körpers als Grundlage menschlichen Handelns anerkennt, als einen Bildungsauftrag an.
Anhand dieses Textes wollte ich den bestehenden gesellschaftlichen Machtstrukturen, die durch uns verkörpert werden, auf den Grund gehen. Doch Worte alleine haben nicht die Macht, etwas zu ändern. Eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema Körper und Körperlichkeiten lässt sich kaum davon loslösen, auch praktisch fortgeführt zu werden.
Dieser Text ist weder ein Startpunkt noch ein Wendepunkt, vielmehr ist er ein Beitrag zu einem Prozess, der in vollem Gange ist.