Wutkanal.fm / Interviews

Während der Recherchephase kristallisierten sich verschiedene Fakten und Annahmen zum Thema Wut heraus. Beispielsweise, dass das Thema Wut von Kind auf wenig thematisiert und eingeordnet wird und dadurch wenige Menschen bestimmte Gefühle als Wut identifizieren können, um diese auszuleben. Aber nicht nur der familiäre Kontext spielt da mit rein. Wut hat in der Gesellschaft eine eher negative Stellung, wird mit Aggressionen oder aber auch mit Stärke bei eher männlich gelesenen Menschen verbunden. Ist das so? Wie schaut das bei FLINTA*-Personen aus?

Auch während der kritischen Reflexion unserer eigenen Wut und mit der tieferen Auseinandersetzung, kam bei uns immer mehr die Frage auf, welche Erfahrungen andere FLINTA*-Personen mit Wut gemacht haben. Wurde das Thema Wut bei ihnen in der Kindheit thematisiert und sichtbar gemacht? Wie fühlt sich Wut bei ihnen an? Kennen sie das Gefühl überhaupt und leben sie es aus? Wie gehen sie mit der Wut anderer um?

Fragen über Fragen. Wir haben uns entschieden mit FLINTA*-Personen in unserem Bekanntenkreis in den Dialog zu gehen, um zu schauen, ob sie sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt haben, welche Gedanken sie dazu teilen möchten und welche Umgangsformen sie gefunden haben. Ein solcher Austausch kann dabei helfen, das Thema ins eigene Bewusstsein zu rufen, sich tiefergehend damit auseinanderzusetzen, Unsicherheiten bei anderen aus dem Weg zu räumen und zu empowern!

Bist du auch so wütend?

Vor einigen Wochen hat Madeline mit Rosemarie (Pseudonym) gesprochen. Was Rosemarie mit Wut verbindet und welche Erfahrungen sie bisher gemacht hat, könnt ihr in diesem Chatverlauf nachhören.

Erfahrungen und Auseinandersetzungen mit Wut können verschiedene Ausmaße haben – negative wie positive. Dabei können auch unangenehme oder traumatisierende Situationen ungewollt wieder aufleben. Deshalb war es uns wichtig, vorweg deutlich zu kommunizieren, dass jederzeit die Möglichkeit besteht, das Interview abzubrechen. Die Fragen sollten außerdem keinen Druck aufbauen. Sie sind eine Einladung, um Informationen zum Thema zu teilen und können ausgelassen werden oder unbeantwortet bleiben – es bedarf keiner Begründung. Nicht jede Person fühlt sich wohl damit, öffentlich mit privaten Erfahrungen oder Erlebnissen in Verbindung gebracht zu werden (bspw. auf der Straße). Deshalb durften die Personen selbst entscheiden, ob der Austausch unter dem eigenen Namen, einem Pseudonym oder anonym veröffentlicht werden darf.

In den kommenden Wochen teilen wir mit euch auch noch andere Gespräche. Ihr könnt gespannt sein!

Love&Rage

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